Hörverlust

Das Ohr ist ein komplexes Sinnesorgan. Es schützt uns vor Gefahren, sogar bevor wir sie sehen. Um dein Ohr etwas besser kennenzulernen, zu verstehen wie es funktioniert und sich ein Hörverlust bemerkbar macht, haben wir dir hier die wichtigsten Fakten zusammengestellt. 

Wie hört das Ohr?

Vom Schall zur Wahrnehmung eine Tour durch unser Ohr. 

Äußeres Ohr

Das äußere Ohr besteht nicht nur aus der sichtbaren Ohrmuschel sondern auch aus dem Gehörgang. Im Zusammenspiel dieser "Komponenten" wird der Schall gezielt an das Mittelohr geleitet.

Mittelohr

Zur Aufgabe des Mittelohrs gehört es den vom äußerem weitergeleitetem Schall mittels der Gehörknöchelchenkette (Amboss, Hammer, Steigbügel) an das Innenohr weiterzuleiten und zu verstärken. 

Innenohr

Das Innenohr verwandelt letztendlich den erhaltenen Schall in elektrische Impulse, die dann an den Hörnerv übergeben werden. Zusätzlich befindet sich im Innenohr das Gleichgewichtsorgan. 

Varianten des Hörverlust

Lärmschwerhörigkeit

Lärmschwerhörigkeit kann jeden Treffen, egal wie alt man ist. Sie tritt auf, wenn man über einem bestimmtem Zeitraum Geräuschquellen ab 80 dB ausgesetzt ist. Hier ist zu beachten, dass der Zeitraum bis zu einer permanenten Schädigung der Haarsinneszellen kleiner wird, je größer die Lautstärke der Geräuschquelle ist. Das heißt, das "explosiv" auftretende extreme Geräusche von wenigen Sekunden den selben verheerenden Effekt haben, wie eine leisere Belastung über einen längeren Zeitraum. 

Hörsturz

Ein Hörsturz ist eine plötzlich auftretende Taubheit. Diese kann aufgrund verschiedenster Umstände auftreten. Darunter: Stress, Tumor, extremer Lärm, bestimmte Krankheiten, Kopfverletzungen oder Medikamente, die die Hörleistung mindern.

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Winzige Sinneshärchen kleiden unseren Gehörgang aus. Wenn diese geschädigt sind, spricht man von einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Aufgrund der Beeinträchtigung dieser Härchen kann der Schall nicht mehr im vollen Umfang weitergeleitet werden. Ursachen können eine Belastung mit hoher Lautstärke, bakterielle und virale Infektionen, Flüssigkeitsansammlung, oder ein plötzliches Traumata im Ohr sein. Diese Art des Hörverlustes kann nur mit einem Hörsystem behandelt werden - chirurgische sowie medikamentöse Behandlungen sind nicht möglich.

Schallleitungsschwerhörigkeit

Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit kann der Schall, aufgrund einer "gestörten" Weiterleitung an das Innenohr, nicht so "laut" wahrgenommen werden. Das hat zur Folge, dass laute Töne deutlich leiser gehört werden und leise Töne gar nicht mehr wahrgenommen werden. 

Symptome des Hörverlustes

Die Symptome eines Hörverlustes können sehr unterschiedlich sein. Bei dem einen tritt ein Hörverlust plötzlich und unvermittelt auf, bei dem anderen "schleicht" er sich über Jahre hinweg in den Alltag ein. Aber eines haben beide Varianten gemeinsam: Sie hindern Sie daran Ihren Alltag voll und ganz zu genießen.

Kommt dir Folgendes bekannt vor?

  • Du bittest deinen Gesprächspartner oft einzelne Wörter zu wiederholen.
  • Du hast Probleme ein Gespräch mit mehreren Teilnehmern zu verfolgen.
  • Du hast das Gefühl andere Nuscheln oder sprechen zu leise.
  • Du hast Probleme an belebten Orten einzelne Personen zu verstehen.
  • Du hast Probleme weibliche- oder Kinderstimmen zu verstehen.
  • Gäste wundern sich über eine  "zu hohe" Lautstärke beim Radio oder TV.
  • Manchmal reagierst oder antwortest du in Gesprächen etwas seltsam oder unpassend.
  • Du hast ein permanentes Klingeln im Ohr.
  • Du achtest verstärkt auf die Lippen deines Gesprächspartners.
  • Du wirst schnell müde bei längeren Gesprächen.
  • Du bist oft genervt vom Stimmgewirr im Alltag.
  • Du meidest die Gesellschaft anderer, weil das Hören dich anstrengt.
  • Du hast Verwandte mit bekanntem Hörverlust.
  • Du nimmst Medikamente, die einen Hörverlust begünstigen können.
  • Du leidest unter Diabetes, Herz- , Kreislauf- oder Schilddrüsenproblemen.
  • Du warst einer regelmäßig oder spontanen Lärmbelästigung ausgesetzt.
 

Warum Ich ein Hörsystem brauche.

Funktion und Nutzen

Ein Hörsystem besteht im Wesentlichen aus einem oder zwei Mikrofonen, einem Verstärker und einem Lautsprecher, auch Empfänger genannt. Das Mikrofon nimmt die eingehenden Schallwellen auf und wandelt sie in elektrische Signale um. Diese Signale werden auf der Grundlage des Hörverlusts und der vom Hörakustiker angegebenen Anpassungsparameter individuell verarbeitet. Komplexe Algorithmen in den Hörsystemen verringern die harten Auswirkungen lauter Geräusche und reduzieren auch Hintergrundgeräusche, die die Sprachwahrnehmung behindern können. Alle verarbeiteten Geräusche werden dann wieder in elektrische Signale umgewandelt, um einen naturgetreuen Klang über den Gehörgang zu liefern.

Moderne Hörsysteme verfügen auch über drahtlose Verbindungsmöglichkeiten. Diese machen zum einen die Synchronisierung des linken und rechten Hörsystem, um einen natürlicheren Klang zu ermöglichen. Zum anderen können so auch die Audiosignale von externen Geräten wie TV oder HiFi Geräten auf das Hörsystem übertragen werden.

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